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Adornos Gesprächspartner fordert gar im Anschluss an diese Äußerung "vor allem eine Programmgestaltung, die stärker von der möglichen Wirkung ausgeht". Eine unmögliche Forderung, die zudem rein willkürlich wäre. Stichhaltige Beweise für ihre Thesen liefern weder Adorno, noch Becker, so dass Hans Magnus Enzensberger in seinem "Baukasten zu einer Theorie der Medien" auf S.147 mit Recht angemerkt hat:
 

Offen muß dabei die Frage bleiben, auf welcher Seite der jeweilige Theoretiker zu suchen ist. Entweder er macht von den Medien keinerlei Gebrauch, dann weiß er nicht, wovon er spricht; oder aber er setzt sich ihnen aus, dann stellt sich die Frage, durch welches Wunder er ihrer Wirkung entgangen ist; denn im Gegensatz zu allen andern ist er moralisch völlig intakt geblieben, kann souverän zwischen Blendwerk und Realität unterscheiden und erfreut sich völliger Immunität gegenüber der Idiotie, die er bei jenen kummervoll konstatiert.